Katja in Ireland

Dies ist eine Reisebeschreibung meines Kurztrips auf die grüne Insel im März des Jahres 2005.
Wer den Bericht in chronologischer Reihenfolge verfolgen möchte, sollte mit dem Vorwort anfangen.

Sonntag, März 20, 2005

Sonntag, 20. März 2005, Dublin - Cork

Der Bus nach Cork geht schon 09:16 Uhr, deswegen geht’s früh raus, wir frühstücken und machen unsere Freßpackete fertig. Wir müssen wieder zur Busaras, wo ich am Freitag angekommen bin. Dort herrscht Chaos, denn die Station wird gerade umgebaut. Die Ab- und Anfahrtsterminals sind leider auch nicht mehr da, wo sie früher mal waren. Wer lesen kann, ist hier klar im Vorteil und so finden wir unseren Terminal und stellen uns in eine lange Schlange. Wenn der Bus voll ist, hat man Pech, deswegen bekommen wir leichte Panik, ob wir denn noch mit reinpassen, aber die Sorge ist unbegründet. Die Fahrt beginnt, der Fahrer ist gut gelaunt und erzählt ein wenig über Bus Eireann, die Strecke, das Wetter usw. Die Fahrt kostet übrigens 16,00 Euro. Wenn man vergleicht, was man in Deutschland für solch eine Strecke zum Beispiel mit dem Zug bezahlt, war das sogar ein Schnäppchen! Hinter uns sitzen Deutsche, die Pläne machen, was sie in Cork unternehmen wollen.

Nach einem 15-minütigen Zwischenstop kommen wir irgendwann nach 15:00 Uhr in Cork an und es passiert das, worauf man in Irland immer zu jeder Tages- und Nachtzeit gefasst sein muß – es beginnt zu regnen. Wir machen uns Mut und gehen von einer baldigen Wetterbesserung aus und beglückwünschen uns gleichzeitig für das bisher gute Wetter in Dublin. Das hostel haben wir recht bald nach einigem Suchen gefunden, können uns aber in unserem Zimmer nicht so niederlassen, wie man das gerne beim Ankommen tut (auspacken, Kriegsrat über das weitere Vorgehen halten), denn hier liegen zwei Mädels in ihren Betten, die offensichtlich etwas gegen ihre Übermüdung tun wollen. Okay, wir schleichen uns leise wieder raus und erkunden Cork.

Was gibt es über Cork zu sagen? Da mir nicht sehr viel einfällt, schaue der Interessierte bitte hier nach. Cork und ich hatten keinen guten Start. Wie gesagt, es regnet und so hasten wir irgendwann nur noch durch die Stadt, um nicht naß zu werden. Dabei fragen Yvonne und ich uns immer, warum wohl Cork Kulturhauptstadt 2005 geworden ist. Wir haben zwar einige Verschwörungstheorien zu Ohren bekommen (Dublin= Hauptstadt deswegen nicht Kulturhauptstadt; Cork nächstgrößere Stadt= Kulturhauptstadt) aber wir haben keine Ahnung, was nun wirklich der ausschlaggebende Punkt war. Jedenfalls präsentiert sich Cork an diesem Tag nicht wie eine Kulturhauptstadt 2005 und das Jahr ist immerhin schon 3 Monate alt. Baustellen überall und keine oder nur wenig Reklame für Kulturveranstaltungen jeglicher Art.

Nun gut, der Hunger meldet sich und wir kaufen erst mal ein. Im hostel angekommen, wird in der Gemeinschaftsküche gekocht, mal schnell im Internetcafe gesurft und dann machen wir uns fertig, um eine Freundin von Yvonne zu treffen, die ihrerseits noch 3 Freunde dabei hat. Die Zimmergenossinnen haben zwischenzeitlich mal die Augen geöffnet und so erfahren wir, daß sie gerade aus London (schrei, möchte auch hin!) gekommen sind, so weit ich das noch weiß, sind beide aus den USA. Wir treffen die 4 anderen und gehen in einen Pub, der ziemlich leer ist. Liegt es daran daß Montag ist, oder weil man in Irland in Pubs nicht rauchen darf? Egal, ich finde es sehr angenehm, den Gegenüber ohne Nebelschwarden klar erkennen zu können. Die 3 Freunde der Freundin meiner Freundin (alles klar?) sind Franzosen und mit dem French man neben mir unterhalte ich mich ganz gut. Sie studieren alle am Trinity College (wer hätte das gedacht?!?!) und sind ganz erstaunt, daß auch eine Nichtstudentin (ICH!) unter ihnen ist. Das Guiness schmeckt mir überhaupt nicht und ich sitze fast den ganzen Abend an diesem einen Glas. Ich bin eben doch eher der Weintrinker.

Irgendwann gehen wir im Regen heim, kommen in ein leeres Zimmer und als wir uns schlafen gelegt haben, kommen die 2 Langschläfer vom Essen und machen sich eine halbe Ewigkeit zum Ausgehen fertig. Während sie die Nacht zum Tag machen, erholen wir uns vom Tag und tanken Kraft für morgen. Dabei denke ich mit einem mulmigen Gefühl im Magen, daß wir morgen einen Mietwagen abholen und ich diesen durch Irland fahren werde. Mit Stoßgebeten gen Himmel, daß doch bitte alles gut gehen möge, schlafe ich ein....

Nachtrag: Yvonne war später studientechnisch noch einmal im Cork und hat mir, selbst ganz überrascht, erzählt daß Cork eigentlich doch eine recht schöne Stadt ist, die ihr beim zweiten Hinsehen gut gefällt. Sie hatte sich eben zu unserem Besuch nicht gerade herausgeputzt. Ich sag´s ja, Cork und ich hatten keinen guten Start!
 
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